Leitfaden zur Evaluierung eines Einsatzes von Wasserstoff in thermischen Prozessen
Thermische Prozesse in der Industrie wie Schmelz-, Brenn- und Sinterprozesse benötigen große Energiemengen. In vielen Fällen werden diese Energiemengen mit fossilen Energieträgern gedeckt.
Die Umstellung dieser Prozesse hin zu klimaneutralen Produktionen stellt für die Unternehmen eine komplexe unternehmerische wie technologische Herausforderung dar. Um den Unternehmen eine erste Einschätzung zu erleichtern, welche Umstellung in ihrem Fall sinnvoll und machbar ist und welche nachhaltige Alternative die attraktivere darstellt, hat das HySON – Institut für Angewandte Wasserstoffforschung Sonneberg gGmbH einen entsprechenden Leitfaden erstellt. Dieser soll den Unternehmen dabei helfen, die Umstellung von fossilem Betrieb auf eine elektrische, wasserstoffbasierte oder biogasbasierte Produktionsweise sowohl aus technologischer, als auch aus wirtschaftlicher Sicht zu beleuchten.
Der Leitfaden beginnt dabei mit einer allgemeinen Einführung zum Wasserstoff, um auch Lesern, die bisher keine oder wenige Berührungspunkte mit Wasserstoff hatten, einen Überblick über den Energieträger Wasserstoff und den zugehörigen Stand der Technik zu geben. Im Anschluss wird anhand verschiedener Themengebiete aufgezeigt, welche Aspekte dabei von Seiten des Unternehmens für eine Grobabschätzung beleuchtet werden müssen. Der Leitfaden umfasst dabei folgende Themengebiete: Die technische Umsetzbarkeit wird mittels Technologiereife, Einsetzbarkeit in den jeweiligen thermischen Prozessen, nötiger Infrastrukturmaßnahmen und dem Wirkungsgrad der nachhaltigen Alternativen im Vergleich zur bisherigen fossilen Betriebsweise untersucht. Auf die wirtschaftlichen Aspekte, die mit einer Umstellung der Produktion einhergehen, wird anhand von möglichen Bestandteilen der Betriebs- und Investitionskosten eingegangen. Zuletzt werden mögliche Umwelteinflüsse der jeweiligen Betriebsweisen thematisiert. Die so vermittelten Inhalte sollen es den interessierten Unternehmen ermöglichen, eine erste Grobabschätzung zu treffen, auf Basis derer ein vollständiges Transformationskonzept mit eventueller Beteiligung von qualifizierten Fach- und Energieberatern erfolgen sollte.
Der Leitfaden bildet einen weiteren Meilenstein des GREAT H2 Projektes und wird über die Projektlaufzeit entsprechend gegenwärtiger Entwicklungen regelmäßig aktualisiert.